Ideale äußere Bedingungen und gut und gerne 200 Zuschauer! Es war angerichtet für ein Spitzenspiel in der Frauen-Landesliga-Nord, in dem der einheimische SV Leerstetten mit einem Sieg die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bayernliga perfekt machen wollte. Am Ende der spannenden und sehenswerten 90 Minuten hieß der verdiente Sieger der Partie mit 0:2 jedoch FC Pegnitz, wodurch sich aufgrund des zeitgleichen Sieges des TSV Frickenhausen die Entscheidung um die Meisterschaft in der Liga um eine weitere Woche auf den letzten Spieltag vertagt.

 

Während den Gastgeberinnen vor allem in der ersten Halbzeit die Bürde des „Siegen müssens“ deutlich anzumerken war, ging das Team von Trainer Michael Bauerschmitt unbeschwert, konzentriert und hochmotiviert in die Partie. Von Beginn an setzte man den Tabellenführer mit aggressivem Pressing unter Druck und ließ die spielstarken Mittelfränkinnen kaum ins Spiel kommen. Bereits in der 14. Minute hätten die Gäste in Führung gehen können, als die laufstarke Michaela Sebald einen Abstimmungsfehler zwischen Abwehrspielerin und Torhüterin ausnutzen konnte, jedoch wurde ihr Schussversuch im letzten Moment geblockt. Auch in der Folgezeit waren die Gäste zumeist spielbestimmend, oftmals fehlte gegen die beste Defensive der Liga aber die Präzision im letzten Pass, so dass nennenswerte Torchancen zunächst ausblieben. Erst in der 26. Minute wurde es wieder gefährlich. Außenverteidigerin Karina Gebhard hatte sich nach einer abgewehrten Flanke aus gut und gerne 25 Metern ein Herz gefasst, ihr Schuss streifte jedoch lediglich die Oberkante des Torgehäuses. Mit dem Pausenpfiff gingen die FClerinnen dann doch noch verdient in Führung. Nach einem Freistoß hatte Karina Gebhard sehenswert geflankt und Christina Heim mit dem Kopf vollendet.

Nachdem sich der Titelanwärter in Halbzeit eins keine einzige Torgelegenheit hatte erspielen können, war man im FC-Lager gewarnt. Dennoch begann der Durchgang für die Gäste denkbar ungünstig, weil Liga-Top-Torjägerin Katharina Grießemer in der 46. Minute im Pegnitzer Strafraum den Körperkontakt mit den Abwehrspielerinnen förmlich suchte und der ruhige und solide leitende Schiedsrichter Moritz Schrenk den fragwürdigen Strafstoß gab. Allerdings bewahrheitete sich auch in diesem Fall wieder die alte Fußballerweisheit, dass „die Gefoulte“ nicht selbst schießen sollte, und so scheiterte Grießemer mit ihrem Versuch an der seit Wochen überragend spielenden Nadine Großpietsch im FC-Tor. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffsbemühungen des Titel-Aspiranten immer verbissener, jedoch fehlte die notwendige Struktur im Aufbauspiel und so dass die gut sortierte und zweikampfstarke FC-Defensive keine nennenswerten Torgelegenheiten zuließ. In der 75. Minute reklamierten die zunehmend frustrierten Gastgeberinnen bei einem Zweikampf zwischen Katharina Grießemer und FC-Innenverteidigerin Ellen Kirchner heftig auf Notbremse und Platzverweis, jedoch beließ es Schiedsrichter Schrenk vertretbar bei einer Verwarnung.

Kurz darauf hätte die Partie dann entschieden sein können, jedoch wurde der von Christina Heim erzielte Treffer nach einem Konter wegen einer vermeindlichen Abseitsstellung nicht anerkannt. In der 84. Minute wurde es das einzige Mal richtig gefährlich vor dem Gästetor, allerdings verfehlte der Kopfball von Carolin Schellenberg nach Freistoß von Jasmin Kraus das FC-Tor um einen Meter. In der Nachspielzeit fiel dann die endgültige Entscheidung. FC-Trainer Michael Bauerschmitt hatte die von Krämpfen geplagte Außenverteidigerin Maren Lindner mangels Auswechsel-Alternativen in den Sturm beordert und diese hatte den Ball bei einem Konter freistehend vor den guten SV-Torhüterin Katharina Brey in Torjäger-Manier zum 0:2 versenkt.

Mit diesem aufgrund der kämpferisch überzeugenden Vorstellung verdienten Sieg haben die FC-Frauen in der Endabrechnung den 5. Tabellenplatz in der Landeliga Nord bereits sicher. Einziger Wehrmutstropfen der Partie bleibt die schwere Knöchelverletzung von Innenverteidigerin Lisa Wartenfelser nach einem rüden Einsteigen ihrer Gegenspielerin. Am kommenden Wochenende erwartet man am Samstag um 17 Uhr zum letzten Saisonspiel den SV Reitsch. Mit einem Sieg könnten die Pegnitzerinnen in der Tabelle noch an den Gästen vorbeiziehen. Zudem wird man dem scheidenden Trainer-/Spielleiter-Duo Michael Bauerschmitt und Günther Grams sicherlich einen angemessenen Abschied bereiten wollen.

FC Pegnitz: N. Großpietsch; J. Looshorn; M. Lindner; L. Wartenfelser (56. D. Kraus); K. Gebhard; M. Sebald; C. Heim; S. Konieczny; M. Nögel; E. Kirchner; J. Greiner

Tore: 0:1 Chr. Heim (45.); 0:2 M. Lindner (90+1.)

Zuschauer: ca. 200