Wenn der zuletzt erreichte Gewinn der Hallenmeisterschaft durch die Frauen des FC Pegnitz im Bezirk Mittelfranken eine Überraschung war, dann ist der dritte Platz bei der am 14.02.2016 in der herriedener Realschulturnhalle ausgetragenen bayerischen Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup 2016 schlicht eine Sensation.

Startete man doch in einer Hammervorrundengruppe zusammen mit dem aktuellen Regionalligadritten und Titelfavoriten, dem SV Frauenbiburg, dem Bayernligisten FC Memmingen sowie dem Bayernligaabsteiger und Ligakonkurrenten aus Karsbach, lediglich mit Außenseiterchancen. Und so gab es im ersten Spiel gegen den niederbayerischen Bezirksmeister, obwohl man sich keineswegs versteckte und die Partie zu Beginn sogar dominieren konnte, weil aber kleinste Fehler von diesen Gegnern gnadenlos bestraft werden, auch eine 0:2 Niederlage. Und auch im folgenden Spiel gegen Memmingen geriet man nach acht Minuten in Rückstand. Da die pegnitzer Mädels aber nun ebenso diszipliniert wie konzentriert die Trainermarschrichtung umsetzten, sollte dieses 0:1 das letzte pegnitzer Gegentor des gesamten weiteren Turnierverlaufs in regulärer Spielzeit bleiben. Zunächst zeigte man erst einmal tolle Moral und spielerische Qualitäten gegen den schwäbischen Bezirksmeister. In den verbleibenden sieben Minuten gelang durch Jana Looshorn nach klugem Querpass von Maren Lindner nicht nur der Ausgleich, sondern mit dem kuriosesten Tor des Tages kurz vor Spielende durch Martina Nögel sogar noch der verdiente Siegtreffer. Der weit aus der eigenen Spielhälfte über sämtliche auf dem Feld befindliche Spielerinnen auf das gegnerische Tor geschlagene Ball setzte noch ein paar mal auf und trudelte ohne weitere Ballberührungen direkt neben dem Pfosten ins Netz. Somit würde Dank des besseren Torverhältnisses im letzten Gruppenspiel gegen den FC Karsbach ein Unentschieden für den Einzug ins Halbfinale reichen. In einem umkämpften aber niemals unfairen Spiel konnte Conny Hühn bereits in der dritten Spielminute den Ball gerade noch vor der Auslinie erreichen und im Doppelpass zurück zu Christina Heim vor das gegnerische Gehäuse spielen. Die versenkte den Ball im Nachschuss zum einzigen Tor des Spieles. Eine konzentrierte Abwehrleistung lies den Gegner nur mehr mit Fernschüssen gefährlich werden. Die aber alle samt eine sichere Beute einer auch an diesem Tag wieder überragenden Nadine Großpietsch wurden. In einem hoch klassigen Halbfinale zeigten die pegnitzer Frauen danach gegen den Bayernligaspitzenreiter aus Fostern hinsichtlich Einsatz und Leidenschaft aber auch taktischer Disziplin und Tempofussball ihren wohl besten derzeit möglichen Hallenfussball und befanden sich damit jeder Zeit auf Augenhöhe mit dem oberbayerischen Meister der mit drei Siegen souverän ins Halbfinale eingezogen war. Eine einzige brenzlige Situation im gesamten Spielverlauf wenige Sekunden vor Spielende klärte Esther Baumann auf der Linie. Damit mußte nach einem 0:0 die Entscheidung im Sechsmeterschießen fallen. Dabei behielt der spätere Turniersieger hauchdünn mit 5:4 die Oberhand und Pegnitz mußte im Spiel um Platz drei noch einmal gegen den SV Frauenbiburg antreten, der sein Halbfinale ebenfalls im Sechsmeterschießen knapp mit 4:1 verloren hatte. Trotz einer Frauenbiburger

Feldüberlegenheit konnte der FC im zweiten Aufeinandertreffen den Spies gegenüber der Vorrundenbegegnung umdrehen und die Bronzemedaille sensationell mit nach Pegnitz nehmen. Dabei sollte der pegnitzer Trainer M.Bauerschmitt mit seiner Einschätzung „einfach weiterspielen Mädels, wir werden mit Sicherheit unsere Chance noch bekommen“ in der kurz vor Spielende genommenen Auszeit am Ende Recht behalten. Denn 45 Sekunden vor der Schlusssirene sahen die, zahlreichen zusammen mit der Mannschaft im Bus mitgereisten pegnitzer Fans, wie Simone Konieczny nach schnell vorgetragenem Doppelpass über Conny Hühn gegen einen zu weit aufgerückten Gegner das entscheidende 1:0 gelang. Nachdem der FC Fostern auch im anschließenden Endspiel gegen den SV 67 Weinberg II das Sechsmeterschießen mit 7:6 gewann und damit bayerischer Hallenmeister wurde, war auch für den FC Pegnitz mit sechs Turniersiegen und dem soeben erreichten dritten Platz eine überaus erfolgreiche Hallensaison Geschichte.

 

FC Pegnitz: N.Großpietsch; M.Lindner; J.Looshorn; D.Bauer; C.Hühn; C.Heim; S.Konieczny; M.Nögel; E.Baumann; J.Greiner, E.Kirchner

Zuschauer: 500